Tipps und Anregungen für einen nachhaltigeren Konsum

16
Nov 2022
Von
etepetete
Lesezeit
6
Min

Es ist wieder so weit: Rabattaktionen rund um die Black Week stehen vor der Tür und der Konsumwahnsinn hört nicht mehr auf. Gerade an solchen Tagen ist es unglaublich wichtig, dass wir uns wieder bewusst werden, was es eigentlich bedeutet, nachhaltig zu konsumieren.

Einkaufsbeutel von etepetete mit Salat
Bewusster Konsum: Sich bei Kaufentscheidungen Zeit nehmen und sich nicht durch kurzfristige Schnäppchen und Rabattaktionen unter Druck setzen lassen.

Konsum ist per se nicht schlecht und auch die Rabattaktionen rund um den Black Friday sind gute Möglichkeiten, auch mit kleinerem Geldbeutel nachhaltige und gute Artikel zu erwerben. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es jedoch sinnvoll, bewusst und bedacht zu handeln, wenn es um Konsum geht. Was es mit dem Circular Monday, dem Montag vor dem Black Friday, auf sich hat und wie du nachhaltig konsumieren kannst, und dabei Freude und Kreativität nicht auf der Strecke bleiben, zeigen wir von etepetete dir im heutigen Beitrag. Außerdem wollen wir zusätzlich im Hinblick auf den Konsum im Lebensmittelbereich ein paar Tipps und Tricks an die Hand geben, um diesen nachhaltiger zu gestalten.

BEWUSSTER KONSUM – NICHT NUR AM CIRCULAR MONDAY

Neu kaufen, das geht schnell und bequem, aber leider auch zu Lasten unserer Umwelt. Viel schöner ist es doch, kreativ zu werden und Produkte wiederzuverwerten, zu reparieren oder zu verleihen. Auf ein nachhaltiges Konsumieren macht der Circular Monday aufmerksam. Sich bei Kaufentscheidungen Zeit nehmen und sich nicht durch kurzfristige Schnäppchen und Rabattaktionen unter Druck setzen lassen, darum geht es bei einem bewussten Konsumverhalten. Und das ist die Message vom Circular Monday, dem Montag vor dem Black Friday. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft geht es um ein zirkuläres Konsumverhalten und somit ums Teilen, Mieten, Reparieren, Leihen, Tauschen, Upcyceln und Wiederverwerten. Diese Art zu wirtschaften bietet einen langfristigen, sozialen und ökologischen Mehrwert.

ES MUSS NICHT IMMER NEU SEIN

Egal ob Kaffeemaschine, die (wortwörtlich) nicht mehr läuft oder der Stuhl, der kippelt (und dies einem nicht mehr so viel Freud bringt, wie damals als Kind) – ein Repair Café ist die Anlaufstelle schlechthin. Inzwischen gibt es rund 960 Reparaturcafés in ganz Deutschland. 2009 gab es die ersten in den Niederlanden. Heutzutage gibt es Repair Cafés auf der ganzen Welt, aber vor allem in Europa hat sich das Konzept durchgesetzt. Ein Repair Café ist eine Selbsthilfewerkstatt, wo du deinen kaputten Alltags- oder Gebrauchsgegenstand reparieren kannst. So zum Beispiel dein Fahrrad, elektrische Geräte, Spielzeug, aber auch Kleidungsstücke und vieles mehr. In den Räumlichkeiten findest du nicht nur nötiges Werkzeug und Material, sondern auch ehrenamtliche Helfer:innen, die dich mit ihren Reparaturkenntnissen unterstützen. Bis auf eventuell benötigte Ersatzteile ist die Reparatur kostenlos. Neben der ressourcenschonenden Komponente ist ein Repair Café ein sozialer Treffpunkt, wo sich Leute auf einen Kaffee oder ein Stück Kuchen treffen können. Außerdem kann wertvolles Wissen weitergegeben werden, wie Dinge repariert werden, was einen wichtigen Aspekt für eine nachhaltige Zukunft und die Kreislaufwirtschaft darstellt. Die einen erhalten praktische Fertigkeiten und die anderen eine wohlverdiente Wertschätzung ihres Wissens. Eine ganz neue Wertschätzung erhalten auch die Gegenstände und die für die Herstellung aufgebrachten Ressourcen. Neben handwerklichem Know-How lernst du außerdem, dass reparieren Spaß macht und in den meisten Fällen einfacher ist als gedacht. Lautet die Fehleranalyse dann aber doch mal “irreparabel”, dann bleibst du zwar nicht mit einem wieder funktionstüchtigen Gegenstand zurück, aber mit neuen Erfahrungen und einem guten Gefühl, eine Reparatur zumindest probiert zu haben.

Und was tun, wenn ein Gegenstand einfach nicht mehr zu reparieren ist? Second Hand ist die Antwort! Klamotten, Elektrogeräte, Bücher und Co. gibt es sowohl in der Online- als auch Offlinewelt aus zweiter Hand. Eine Win-Win-Situation, wenn man bedenkt, dass sich die Person freut, die etwas abzugeben hat, die Umwelt, deren Ressourcen geschont werden und weniger durch Treibhausgasemissionen belastet wird und du selbst, da du etwas Gutes tust (meistens auch für deinen Geldbeutel). So erhalten Güter ein zweites Leben und die wohlverdiente Wertschätzung.

7 TIPPS, LEBENSMITTEL NACHHALTIGER ZU KONSUMIEREN

Unser Planet leidet nicht nur beim konventionellen Konsum von Kleidungsstücken und Elektrogeräten, sondern auch bei Lebensmitteln. Aber wie kann der Lebensmittelkonsum nachhaltig gestaltet werden? Das zeigen wir dir mit der Lebensmittelkonsum-Pyramide. Schauen wir uns die Pyramide einmal von unten nach oben an.

TIPP 1: NUTZE, WAS DU HAST

Oft ist es selbst bei Lebensmitteln nicht nötig, etwas neu und frisch zu kaufen. Meist haben wir noch viel zu Hause, was sehr gut verwertet werden kann. Schau mal in deine Vorratskammer oder ins Gefrierfach. Hier häufen sich immer viele Lebensmittel, die wir nicht verbrauchen. Auch während des Kochens kannst du darauf achten, möglichst viel zu verwerten. Gemüseschalen eignen sich zum Beispiel sehr gut für selbstgemachte Gemüsebrühe oder Chips. Wenn du mehr über Zero Food Waste Tipps lesen möchtest, schau gern bei unserem Blogartikel Zero Food Waste vorbei. Und wenn mal was vom Vortag übrig ist, nehme es doch einfach mit ins Büro und wärme es dort auf. So sparst du dir eine Menge Geld.

TIPP 2: RETTE LEBENSMITTEL

Leider werden Lebensmittel aufgrund ihres Mindesthaltbarkeitsdatums immer noch en masse weggeschmissen. Dabei bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum auf keinen Fall, dass das Produkt ab dem Tag nicht mehr genießbar ist. Viele Produkte sind sogar noch über mehrere Monate zum Verzehr geeignet. Käse ist zum Beispiel noch ca. 1,5 Monate nach Ablauf des MHDs genießbar, Eier ca. 2,5 Monate und Joghurt kann man sogar bis zu 9 Monaten nach Ablauf des MHDs ohne Bedenken essen. Supermärkte dürften Lebensmittel sogar noch nach Ablauf ihres MHDs verkaufen, solange sie unversehrt sind. Nur schmeißen diese die Produkte meist schon davor in die Tonne. Es gibt aber inzwischen genug Möglichkeiten, solche Lebensmittel vor der Verschwendung zu retten. Bei uns kannst du zum Beispiel die Retter-Snack- oder die Basic-Box abonnieren. Wenn du frisches Bio-Obst und -Gemüse retten willst, dann haben wir auch eine gute Auswahl an verschiedenen Boxen für dich. Es muss nicht immer die perfekt geformte Karotte aus dem Supermarkt sein, die dreibeinige schmeckt genauso lecker.

TIPP 3: MACHE SELBER

Convenience-Produkte sind natürlich sehr schnell und einfach zubereitet, aber nichts schmeckt so lecker, wie wenn es selbstgemacht ist. Du weißt genau, was drin steckt und woher die Zutaten kommen. Ein weiterer Vorteil ist der Aspekt der Nachhaltigkeit, wenn du deine Gerichte selbst frisch zubereitest. Außerdem wird das Gericht nicht industriell gefertigt und hat deshalb einen kleineren ökologischen Fußabdruck. Und zu guter Letzt ist es viel gesünder, da keine gesundheitsschädlichen Zusatzstoffe verwendet werden, die das Produkt haltbar machen sollen.

TIPP 4: ESSE WENIGER TIERISCHE PRODUKTE

Das A und O bei nachhaltigem Lebensmittelkonsum ist, den Konsum an tierischen Produkten zu reduzieren. Schon ein Veggie Day pro Woche oder die Teilnahme am Veganuary machen einen großen Unterschied. Mittlerweile ist das auch gar nicht so schwer, denn die Auswahl an Fleisch- und Milchersatzprodukten in den Supermärkten sowie die Auswahl an veganen oder vegetarischen Rezepten im Internet ist riesig. Auch auf unserer Website findest du eine große Auswahl an Rezepten.

TIPP 5: KAUFE PLASTIKFREI(ER) EIN

Ein wichtiger Aspekt beim nachhaltigen Konsum von Lebensmitteln ist nicht nur das Produkt an sich, sondern auch die Verpackung. Wenn man bedenkt, dass derzeit ca. 86 Millionen Tonnen Plastik im Meer treiben, ist es höchste Zeit darauf zu verzichten, wo es nur geht. Wir haben zum Beispiel die Möglichkeit, im Unverpacktladen einzukaufen. Hier kannst du Plastikmüll zu 100 % vermeiden. Generell kannst du auch in jedem anderen Supermarkt deine eigenen Gemüsebeutel aus Stoff mitbringen und die Plastik- oder Papier-Einwegtüten durch einen Jutebeutel oder Rucksack ersetzen. Es gibt auch Milch und Joghurt aus Glasflaschen, auf die es Pfand gibt. So kannst du auf die in Plastik verpackten Produkte verzichten.

TIPP 6: KAUFE REGIONAL UND SAISONAL

Soweit es geht, ist es wichtig, dass die Produkte, die du benötigst, aus deiner Region stammen, damit weite Transportwege vermieden werden. Außerdem sparst du dir eine Menge C ein, wenn du Obst und Gemüse saisonal einkaufst, da das Obst und Gemüse dann nicht von Übersee hertransportiert werden muss. Wir bei etepetete packen auch manchmal Obst und Gemüse in deine Box, das aus anderen Ländern kommt. Hier überwiegt aber der Rettungsgrund, da es schon produziert wurde und keine:n Abnehmer:in gefunden hätte. Bevor das Obst und Gemüse verschwendet wird, retten wir auch von Übersee. Dabei achten wir aber immer darauf, dass es nur aus Gebieten kommt, die über genügend Wasserressourcen verfügen. Übrigens kannst du auf unserem Instagram-Kanal nachsehen, welche Obst- und Gemüsesorten gerade Saison haben. Dort posten wir regelmäßig den Saisonkalender.

TIPP 7: KAUFE BIO

Biologische Landwirtschaft ist extrem wichtig für die Natur. Zum einen schützt sie die Artenvielfalt, denn in konventioneller Landwirtschaft werden stark giftige Pestizide verwendet, die zum Beispiel das Bienensterben vorantreiben. Und ohne Biene kein Mensch. Wenn du mehr über das Bienensterben erfahren möchtest, schau doch bei unserem Blogartikel Was geht mich das Bienensterben an? vorbei. Zum anderen ist der biologische Anbau auch wichtig für unsere Böden und das Grundwasser. Bei der biologischen Landwirtschaft wird organisch gedüngt und es werden verschiedene Kulturpflanzen nacheinander angebaut, damit der Boden fruchtbar bleibt. Das nennt man Humuserhalt. Außerdem hilft das auch dabei, dass Schädlinge sich erst gar nicht so gut vermehren können und so Pflanzen vorbeugend geschützt werden, ohne dass es Pflanzenschutzmittel bedarf. Die biologischen Landwirtschaftsbetriebe sparen sich zudem schon allein dadurch viele Emissionen ein, da ein geschlossener betrieblicher Stoffkreislauf vorgegeben ist. Das heißt, der Betrieb muss seine eigenen Ressourcen verwenden. Ob diese Vorgaben eingehalten werden, wird von Kontrollstellen strengstens überprüft. Du solltest nur darauf achten, dass die Produkte, die du kaufst, auch mit einem seriösen Siegel versehen sind. Diese wären zum einen das staatliche EU-Bio-Siegel oder Verbände mit noch strengeren Richtlinien wie zum Beispiel Demeter, Biokreis, Bioland oder Naturland. Die wichtigsten Bio-Siegel haben wir für dich verglichen. Auch bei uns findest du nur ausschließlich Bio-zertifizierte Lebensmittel und wir als Unternehmen sind ebenfalls Bio-zertifiziert. Mehr dazu erfährst du im Beitrag Wir sind Bio-zertifiziert.

Alles in allem solltest du dir, nicht nur in der Woche vom Black Friday, die Frage stellen: “Brauche ich das wirklich?”. Impulskäufe können dir zwar einen schnellen, aber auch nur flüchtigen Moment der Freude bringen. Hingegen steht ein bewusster Konsum mit einem nachhaltig gutem Gefühl im Einklang, von dem auch deine Mitmenschen und die Umwelt profitieren.