Wer einen genauen Blick in die Altkleidermengen in Europa wirft – pro Kopf und Jahr sind es 15kg, die entsorgt werden – stellt etwas Erstaunliches fest: von den 10% bedruckten Textilien ist ein wesentlicher Anteil so gut wie ungetragen. Gute T-Shirts oder Hoodies aus inzwischen oft sogar ökologischen Materialien, die offenbar aufgrund des Prints aussortiert wurden, landen in den Containern.
Auf persönlicher Ebene kennt es jede:r: Das Shirt vom letzten Team-Event schlummert im Schrank und findet doch bei der allmorgendlichen Outfitwahl keine Beachtung. Der Griff geht zum blanko Hoodie oder auf jeden Fall zur Klamotte, die nicht veranstaltungsspezifisch bedruckt ist.
Alles daran ist verständlich: Auf der einen Seite, dass das Event bedruckte Textilien braucht – es geht darum, ein Team im selben Look zu vereinen, einen Spirit zu schaffen, Menschen ansprechbar zu machen und nicht zuletzt selbstredendes Bildmaterial des Festivals oder der Konferenz zu generieren. Und auf der anderen Seite, dass es allerhand Anziehsachen gibt, die besser in den Alltag passen, als das letzte Event-Shirt.
Und doch wird das Ganze zum ökologischen Problem, wenn man weiß dass ein einzelnes Baumwollshirt in der Herstellung 3000 Liter Wasser verschlingt. Das ist für den einmaligen Gebrauch schlicht zu viel, von den anderen involvierten Ressourcen, Transportwegen oder auch den vielleicht 249 weiteren Personen im Team haben wir dann noch nicht einmal gesprochen.
Der richtige Print für den wichtigen Moment
Emmy Schumacher und Anna Hadzelek haben die weltweit erste Textildrucktechnik entwickelt, die sich wieder auswaschen lassen. Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt hat das Produkt 2023 Marktreife erlangt, seither krempelt das kleine Team die Textildruckindustrie um – denn ohne entscheidende Mehrkosten oder Aufwände reduzieren sie die Umweltkosten um mindestens die Hälfte.
Entschieden verlängerte Lebensdauer der Textilien ist der eine Punkt, der hier den Unterschied macht. Nach dem Event können die Textilien zusammen mit der ganz normalen Wäsche in die Maschine, der Print verschwindet und es verbleibt eine blanko Klamotte oder eine mit schlichtem Branding des Kunden – je nach Bedarf.
Der andere Punkt liegt etwas verborgen: Bedruckte Textilien sind für das Faserrecycling ungeeignet. Aus diesem Grund werden diejenigen gut erhaltenen bedruckten Shirts nicht nur nicht weitergetragen oder in Vintage Segmente zurückgeführt, sondern per Downcycling zu Malervlies oder Dämm-material.
Simples Umdenken – schlaues Geheimnis
Wer sind die Kund*innen von RE-SHIRT? Oder anders gefragt: Welches Mindset passt zu diesem Produkt, das so viel flüchtiger ist, als seine Konkurrenz? Niet- und nagelfestes Branding für die Ewigkeit ist ein verbreiteter Anspruch, geht es um Merch und Beschaffung. Die Entscheidung für einen verschwindenden Aufdruck erfordert neben dem Bewusstsein für den eigenen Bedarf ein ressourcenorientiertes Mindset und einen ehrlichen Draht zu den eigenen Mitarbeitenden.
Das schöne Beispiel aus unseren eigenen Reihen: unser SFT Festival im September 2024 in München. Mit tatkräftigem Support von Salzwasser, die unserem Team ihre hochwertigen T-Shirts zur Verfügung gestellt haben, und den Prints von RE-SHIRT wurde genau das geschaffen, was gute Kreislaufwirtschaft will. Das perfekte Team-Shirt für den Tag, und nach der Wäsche ein hochwertiger Begleiter für die (fast) Ewigkeit. Mindestens 45.000 Liter Wasser wurden hier durch den Shift vom Single-Use zum zirkulären Produkt eingespart.
War nicht am Anfang auch die Rede von Endverbraucher:innen?
Goldrichtig. Neben dem B2B Angebot, das Dank größerer Stückzahlen über einen echt signifikanten Umwelthebel verfügt, gibt es RE-SHIRTs auch für private Kontexte. Der B2C Pilot des StartUps adressiert sich an Junggesell:innenabschiede, die so etwas sind wie die Mutter aller vergänglichem Events. Eine 10-köpfige Crew spart durch die Wahl von RE-SHIRT 15.000 Liter Wasser im Vergleich zum für immer bedruckten single use Produkt, und freut sich danach an einem schwarzen oder rosé Shirt. Zeitnah sollen auch komplett individualisierbare Lösungen in Einzelstückzahlen verfügbar sein.
Möglich macht all das eine Siebdruckpaste, die als einzige auf pflanzlicher Basis besteht und dadurch auswaschbar bleibt, und ihre on top in der Patentierung befindliche, völlig neuartige Rezeptur. Alles weitere sei hier einfach mal verheimlicht, außer: diese Lösung funktioniert ohne ein Fünkchen Verzicht. Auf Corporate Events, Teamtagen oder der nächsten Konferenz.